Eine Vorführanlage entsteht

Am Anfang stand die Idee zu einer Vorführanlage, auf der alle Möglichkeiten der zeitgemäßen Modellbahnsteuerung vorgeführt werden können. Nach der eingehenden Diskussion aller Gleispläne wurde die vorliegende Anlage gebaut.

Eine Vorführanlage muss leicht und dennoch stabil gebaut werden, daher wurden Pappel-Sperrholzplatten für den Rahmen und die Grundplatte verwendet die mit Leim zusammengefügt wurden.



Der Schienenaufbau erfolgte mit Peco-Gleisen, welche entsprechend den Anforderungen der Modellbahner in verschiedenen Profilhöhen lieferbar sind. Aufgrund der Platzverhältnisse mussten Weichen mit einem relativ kleinen Abzweigradius verwendet werden.

Zunächst wurden die Gleisteile auf der Grundplatte aufgelegt und der auf dem Papier gezeichnete Gleisplan überprüft. Mit dem Bleistift wurde die Gleislage festgehalten und statt einem Schotterbett unter den Gleisen die Trasse grau gemalt – hier eignen sich Plakafarben sehr gut.



Für die Steigungen wurden Rampen von Woodland verwendet, welche in verschiedenen Steigungen erhältlich sind. Hier wurden die 40% Rampen (= 4 cm Höhenunterschied auf 1 m) verwendet.



Die aus einem speziellen Styrodur hergestellten Rampen lassen sich durch die werkseitige Formgebung in beliebigen Radien verlegen. Die Verklebung kann mit Leim (PVH-Leim Express eignet sich für die Fixierung durch die kurze Trockenzeit sehr gut) oder mittels Heißklebepistole erfolgen.
Anschließend an die Rampenteile wurden von Woodland die erhöhten Teile für die Fahrtstrecken in der Ebene angepasst. Die Teile sind jeweils in Zollteilung erhältlich und lassen sich wie die Rampenteile leicht verarbeiten. So entstand die Bergstrecke.

Für die Darstellung des seitlich des Bahndammes schräg abfallenden Geländes lassen sich Rampenteile ideal seitlich ankleben und anschließend mit dem heißen Draht bearbeiten. Die Hügelteile der Anlage entstanden aus Woodland Styrodurplatten, welche mit einem heißen Draht geschnitten wurden. Diese Platten sind auch mit Schleifpapier oder Feilen und Raspeln sehr gut zu bearbeiten.



Die Verklebung erfolgte mit Leim. Die Rampen wurden seitlich und unter dem Gleis mit BERKA Gipsbinden verkleidet. Diese werden 30 Sekunden in lauwarmes Wasser gelegt und können danach direkt auf der Anlage aufgebracht werden. Durch das in den Gipsbinden eingearbeitete Gewebe bekommt die Oberfläche die Stabilität. Mit nassen Fingern sollte die Oberfläche überstrichen werden, um die nötige Verdichtung des Gipses zu erzielen. Das Gipsgemisch der Binden ist speziell auf die Modellbahnanwendung abgestimmt.

Die Befestigung der Gleise erfolgte mit Gleisschrauben von Peter Post, von dieser Firma stammt auch das verwendete Montagewerkzeug.

Jetzt wurde der See begonnen und mit der Stichsäge aus der Platte ausgeschnitten. Durch den Schnitt unter 45° konnte die ausgeschnittene Platte von unten wieder als Seegrund angeleimt werden. Auch hier wurden BERKA Gipsbinden für die Auskleidung verwendet. Nach dem Trocknen des Gipses wurde der See "gestrichen". Hier ist darauf zu achten, dass tiefere Stellen dunkler zu streichen sind.



Die Ufergestaltung erfolgte mit Steinen und Schotter aus dem BERKA-Sortiment. Das "Wasser" kommt von Woodland. Das neue zu gießende Wasser kann in Schichten von bis zu 3 mm aufgetragen werden. Die Trocknungszeit zwischen den einzelnen Schichten sollte aber entgegen der Anleitung mindestens 48 Stunden betragen.

Nach dem Erhärten des Wassers kann die Uferböschung bepflanzt werden; hierzu wurden Materialen von BERKA und Woodland verwendet.

Die Ausgestaltung der Anlage mit Häusern erfolgte aus dem Programm von Heljan. Diese wurden bei der Planung bereits berücksichtigt, da das Gelände entsprechend den Gebäuden zu gestalten ist.



Bei der Mühle war der Bach für den Antrieb des Mühlrades bereits im Vorhinein zu konzipieren. In der Landschaft aus Woodland-Platten wurden mit dem heißen Draht das Bachbett geschnitten und mit BERKA Gipsbinden ausgekleidet. Nach dem Auftragen der Grundfarbe wurde das Gras angebaut.
Der Untergrund wurde mit einer Mischung aus getrocknetem Kaffeesud, der mit einem Leim-Wasser-Klarspüler-Gemisch vermengt wurde bestrichen und die BREKA Grasfasern mit einem Spezialfön aufgebracht – auch die Grasflasche ermöglicht gute Ergebnisse, ist aber nur für kleinste Flächen empfehlenswert.

Durch die Verwendung verschieden gefärbter Grasfasern lassen sich Farbeffekte in den Wiesen erzielen.



Der Hügel mit der Siedlung beim Haltepunkt wurde unter Verwendung des ER-DECOR-Geländevlieses geformt. Dieses wird mit Leim direkt auf die, entsprechend der gewünschten Landschaft geformten, Woodland-Platten aufgeklebt. Die Gebäude können auf diesem Geländevlies mit der Heißklebepistole befestigt werden – Vorsicht: Kunststoff ist thermoplastisch, daher nur kleine Menge des Heißklebegutes verwenden!

Für die Gestaltung der Wege wurden verschiedene Schotter aus dem Programm von BERKA verwendet. Nach dem Auftragen werden diese mit einem Leim-Wasser-Klarspüler-Gemisch befestigt. Dieses Gemisch wird am Besten in einer Injektionsspritze (ohne Injektionsnadel) aufgezogen und Tröpfchenweise auf den Schotter geträufelt.
Mit der "Begrasung" sollte man Warten bis der Schotter trocken ist, da man sonst eine einheitliche Wiesenfläche erhält.

Die Geländegestaltung erfolgte mit der Landschaftsbaumasse von ER-DECOR. Diese mit Wasser und einem Leimbinder angerührte Masse kann mit speziellen Pulverfarben von ER-DECOR entsprechend der Landschaft eingefärbt werden. Die Grasfasern können direkt auf die Masse aufgesprüht werden. Sollten sie zuviel Masse angerührt haben, so ist dies kein Problem, zu der erstarrten Masse wieder etwas Wasser hinzugeben und die weitere Verarbeitung kann beginnen. So hergestellt Geländeformationen lassen sich später auch leicht korrigieren und das Material ist umweltbewusst weiterverwendbar!!!



Wenn Sie einen Wasserfall gestalten wollen, so ist dies mit dem neuen Wassereffekten von Woodland leicht zu bewerkstelligen. Direkt aus der Flasche wird das Material in einzelnen "Streifen" aufgebracht. Eine entsprechende Formgebung sollte erst nach dem Antrocknen erfolgen. Neben einer feinen Spatel/Schraubenzieher ist auch eine ausgediente Zahnbürste von Vorteil. Am besten beginnt man in einem hinteren Anlagenteil einmal bei einem kleinen Wasserfall zu üben.

Im linken Anlagenteil beim Bahnhof wurde die Begrünung mit Woodland-Material vorgenommen. Beim Bahnhof wurde Undercoat und darauf feine und mittelgrobe Flocken aufgetragen. Ganz links außen wurde ein Wiesenvlies verwendet.

Die Brücken stammen von Heljan und wurden zwischen den als Zubehör erhältlichen Auflagern eingebracht.

Mit der Großpackung von ER-Decor kann ein kleiner Wald stilgerecht dargestellt werden. Die herrliche Bretterstapel aus einzelnen Brettchen und die Bäume bei der Villa stammen von Albatros-BB.



Die passenden Figuren, wie die Leute beim Baden oder bei der Arbeit, das Bahnpersonal und die Reisenden sind von Model Power. Die Autos stammen von BERKA.

Es sind auch ÖBB-HO-Lichtsignale und einige Signaltafeln aus dem MOBASI Sortiment aufgestellt.

Doch bei allem Landschaftsgestalten sollten wir nicht auf die entsprechende Steuerung der Anlage vergessen. Trotz digitaler Steuerung der Anlage sind alle Gleisabschnitte mit Fahrspannung und die Weichen mit der Stellspannung zu versorgen. In weiterer Folge sind noch die Signale mit den Anschaltplatinen zu Verdrahten und das Stellpult zu bauen. Dazu finden sie die entsprechenden Tipps im MOBASI – Anwendungshandbuch das die Grundlage für eine zeitgerechte Modellbahnsteuerung beschreibt.